Wie begegnet man einer Frau, die höchstens noch ein Jahr zu leben hat? Eine Frage, der sich auch die Hauptfigur im Susann Pásztors Roman "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" stellen muss. Das Buch steht im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltungsreihe "Hanau liest ein Buch" und erzählt auf einfühlsame und zugleich leichte Weise die Geschichte des frisch ausgebildeten Sterbebegleiters Fred. Dass dessen Geschichte dabei durchaus auch viel Raum zum Schmunzeln bietet, wissen auch die Ehren- und Hauptamtlichen Mitarbeiter in der regionalen Hospizarbeit. Unter dem Titel "Hätten Sie’s gedacht? Humor wo man denkt, dass sonst keiner lacht" diskutieren sie am Donnerstag, den 23. August im Hanauer Brückenkopf die scheinbar schwierige Frage nach Humor in der Hospizarbeit.
Die Begleitung und Unterstützung schwerstkranker Menschen auf ihrem letzten Lebensweg ist dabei sicherlich ein Thema, bei dem es in der Gesellschaft noch immer große Berührungsängste gibt. Das weiß auch Annette Böhmer, Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst in Trägerschaft des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis. Ihr geht es deshalb auch immer wieder darum, eben jene Vorurteile abzubauen und das Thema der Hospizarbeit aus der Tabuzone zu holen. Als die Wahl des Buches für die diesjährige Hanauer Lese-Aktion auf den Roman von Susann Pásztor fiel, machte sich der Vorstand der AG Hospiezdienst unter dem Vorsitzenden Dr. Tobias Kämpf sogleich Gedanken, mit welcher Aktion man in diesem Rahmen die Arbeit des Dienstes den Menschen einmal näher bringen könnte. Dabei kamen sie schnell auf den Gedanken, den Blick einmal auf das Thema Humor zu werfen. Denn auch der Roman "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" zeigt, dass es durchaus auch eine heitere Seite in der Hospizarbeit gibt. "In der Hospizarbeit darf und soll auch gelacht werden", betont die Leiterin der AG Hospizdienst, Annette Böhmer. Es sei sogar ein sehr wichtiger Bestandteil der Arbeit, der sich mehr als 90 Ehrenamtliche der Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst im gesamten Main-Kinzig-Kreis widmen. Einen praktischen Eindruck davon, wie diese konkret aussieht, wird der frisch ausgebildete Sterbebegleiter Stefan Arnhofer geben, der gemeinsam mit Böhmer und Frank Hieret, dem Leiter des stationären Hospizes St. Elisabeth Kinzigtal am Donnerstagabend auf dem Podium im Hanauer Brückenkopf sitzen wird. Auch die Autorin des Buches, Susann Pásztor, wird rege mitdiskutieren. Eine gute Gelegenheit für alle interessierten Leser in der Brüder-Grimm-Stadt die Urheberin der diesjährigen Geschichte von "Hanau liest ein Buch" kennenzulernen. Moderiert wird die Veranstaltung vom bekannten HR-Journalist Philipp Engel, der mit seinen hintergründigen Fragen sicherlich ein spannendes Licht in diese Thematik bringen wird. Die Veranstalter freuen sich auf ein interessiertes Publikum und eine spannende Diskussion. Beginn der Veranstaltung ist 19:30 Uhr, der Eintritt ist frei.