Egal ob im Impfzentrum oder beim Hausarzt: Viele Menschen blicken aktuell ihrer Corona-Schutzimpfung entgegen. Doch nicht jeder, der eigentlich besonderen Schutz braucht, ist auf diesem Weg zu erreichen. Um auch Menschen von der Straße ein entsprechendes Impfangebot zu machen war deshalb am Freitag das mobile Impfteam des Main-Kinzig-Kreises zu Besuch im Hanauer Franziskus-Haus. "Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Gästen und den Bewohnerinnen und Bewohnern auf diese Weise ein niedrigschwelliges Impfangebot machen konnten", fasst Einrichtungsleiter Rainer Broßmann zusammen. Insgesamt 36 Personen machten davon Gebrauch und ließen sich gegen Covid 19 impfen: Ein kleiner Piecks mit großer Wirkung.
Ein Leben auf der Straße ist schon in normalen Zeiten alles andere als einfach. Mit der Pandemie sind noch einmal weitere Herausforderungen hinzugekommen. Das Risiko für Wohnungslose, sich mit Covid 19 anzustecken, ist groß: "Wer auf der Straße lebt, kann nicht einfach zuhause bleiben und sich durch das Einschränken von Sozialkontakten schützen", stellt Broßmann fest. Auch sei der Gesundheitszustand vieler Wohnungsloser stark angeschlagen: Das Immunsystem ist geschwächt, viele leiden unter Vorerkrankungen. "Im Falle einer Infektion mit dem Corona-Virus wäre das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes bei ihnen besonders groß", erklärt der Einrichtungsleiter. Das mitunter komplizierte Anmeldeverfahren für eine Schutzimpfung stellt für viele Klienten jedoch eine große Hürde da. Um auch Wohnungslosen den Zugang zu einer Corona-Schutzimpfung möglich zu machen, braucht es deshalb andere Wege.
"Mit dem Besuch des mobilen Imfpteams konnten wir das Angebot direkt zu den Menschen bringen", so Broßmann. Hierfür bedankte er sich herzlich bei dem fünfköpfigen Impfteam, dem Main-Kinzig-Kreis und Dr. Silke Hoffmann-Bär von der Stabstelle Gesundheit der Stadt Hanau, die diese Aktion möglich gemacht haben. Zwischen 8:30 Uhr und 13:30 Uhr konnten sich Besucher, Bewohner und Klienten Pop-up-Impfzentrum "Da Francesco" die schützende Injektion verabreichen lassen. Die Information zu dieser Aktion war im Vorfeld über das sogenannte Berber-Telefon verbreitet worden, um möglichst viele wohnungslose Menschen auf das Angebot hinzuweisen. "Als Einrichtung der ökumenischen Wohnungslosenhilfe sehen wir unsere Aufgabe auch darin, unsere Klienten zu motivieren und dabei zu unterstützen, sich gegen das Corona-Virus zu schützen", fasst Broßmann zusammen. "Das Impfangebot ist hierfür ein wichtiger Baustein."
Das Franziskus-Haus ist eine ganzjährig geöffnete Einrichtung der Ökumenischen Wohnungslosenhilfe in Trägerschaft des Caritas-Verbandes für den Mainz-Kinzig-Kreis. Es bietet wohnungslosen Menschen Beratung, Unterkunft und Essen sowie Kleidung. Die sozialpädagogische Arbeit im Übergangswohnheim unterstützt die Menschen bei der Erreichung persönlicher Ziele. Bei Bezug von eigenem Wohnraum ist eine Begleitung durch das Betreute Wohnen möglich. Nähere Informationen über das Franziskus-Haus erhalten Sie unter der Telefonnummer 06181/3609-0 oder auf der Homepage: www.franziskus-haus-hanau.de
Anschrift: Matthias-Daßbach-Straße 2, 63450 Hanau
Spendenkonto: Sparkasse Hanau, IBAN DE03 5065 0023 0000 0987 49, BIC HELADEF1HAN