Hanau. Geselliges Zusammenkommen, leckeres Essen und nette Gespräche: Nach zweijähriger Pandemie-Pause fand im "gelben Haus" der ökumenischen Wohnungslosenhilfe endlich wieder ein Franziskus-Fest statt. Bei dem Patronatsfest, das dabei dieses Mal im Hof und in der Tagesstätte der Einrichtung gefeiert wurde, standen Austausch und Begegnung im Mittelpunkt.
"Wir freuen uns, Sie nach zweijähriger Corona-Pause endlich wieder begrüßen zu können", stellte Einrichtungsleiter Rainer Broßmann mit Blick auf die zahlreichen Gäste aus Politik, Gesellschaft und natürlich von der Straße fest. Sie hatten an den liebevoll geschmückte Tischen und Bänken unter den aufgestellten Pavillons Platz genommen und freuten sich auf ein schönes, gemeinsames Fest. Für die Einstimmung auf dieses sorgte der Geschäftsführer des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis, Robert Flörchinger, mit einem kurzen, geistlichen Impuls. Hierbei blickte er auf den nur wenige Tage zurückliegenden Tag der deutschen Einheit, den er in der Thüringischen Hauptstadt Erfurt verbracht hatte. Das zuständige Grafikbüro habe hierfür einen tollen Einfall gehabt und die letzten zwei Ziffern der Jahreszahl 2022 zum einen farbig verändert, zum anderen so gedreht, dass aus der 22 ein rot-gelbes Herz wurde. "Dieses Herz des Jahres 22 passt für mich sehr gut zu unserem Franziskus-Fest heute", stellt er fest. Denn manchmal müsse man auch im Leben an etwas herumwackeln und Dinge bewegen, die man eigentlich schon immer so gemacht habe. "Richtig überraschend ist es, dass da möglicherweise etwas ganz Neues entstehen kann, was man vorher noch gar nicht sehen oder denken konnte." Auch in persönlichen Krisen kann es helfen, zusammenzurücken. Es sei aussichtsreicher, miteinander Lösungen zu finden, als alleine keinen Ausweg zu finden. Auch zur Haltung des heiligen Franziskus passe das Symbol aus den zusammengefügten Zeichen gut. "Zeigt Herz - seid herzlich zu allen, die euch begegnen." Jeder und jede, die bedürftig ist, sei im Franziskus-Haus willkommen. Die Einrichtung der ökumenischen Wohnungslosenhilfe ist eine feste Anlaufstelle und bietet verschiedene Angebote für Menschen ohne festen Wohnsitz. Ein engagiertes Team an Menschen sorgt dafür, dass Menschen von der Straße hier entsprechende Unterstützung erhalten können. Im Rahmen des Festes wurden deshalb auch langjährige haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen für ihren Einsatz im "gelben Haus" geehrt: Tanja Angert engagiert sich seit mehr als zehn Jahren ehrenamtlich im Franziskus-Haus, Ute Gersting seit 25 Jahren und Antje Becker und Joachim Haas-Feldmann seit 30 Jahren. Unter den hauptamtlichen Mitarbeiter*innen wurden Andrea Schroth und Kerstin Thormälen für zehn Jahre sowie Konstanze Fritsch und Sabine Kleeberg für 20 Jahre gewürdigt. "Mir bleibt nur, Danke zu sagen für euer Engagement", stellt Einrichtungsleiter Broßmann fest. Mit ihrem herzlichen Engagement seien sie echte Leuchttürmer für die Wohnungslosenhilfe, aber auch für Stadt und Gesellschaft. Nach dem offiziellen Teil wurde dann das Buffet eröffnet. Hierfür hatte sich das Franziskus-Haus-Team in diesem Jahr ebenfalls etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Während im Hof ein wärmendes Süßkartoffel-Ingwer-Süppchen ausgeschenkt wurde, gab es in der Tagesstätte die Möglichkeit in verschiedensten Ausführungen "Döner einmal ganz anders" zu genießen. Egal ob mit Rinderfrikadelle, Hühnchenfleisch oder in der vegetarischen Variante: Die schmackhaft gefüllten Brottaschen erfreuten sich großer Beliebtheit. Auf das klassische Unterhaltungsprogramm, dass normalerweise zu jedem Franziskus-Fest gehört, mussten die Gäste in diesem Jahr aber verzichten: "Wir haben in diesem Jahr entschieden, dass die Unterhaltung miteinander wichtiger ist", so Broßmann. Denn genau dies sei während der Pandemie viel zu kurz gekommen. Er freute sich auf einen schönen Abend und nette Gespräche mit den zahlreichen Gästen.