Main-Kinzig-Kreis. Auch wenn sich die Wenigsten wohl gerne mit der Frage nach dem eigenen Lebensende beschäftigten, sind die Vorstellungen der meisten Menschen recht ähnlich. Doch entsprechen diese Wünsche auch der Realität? Dieser Frage möchte der Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis mit seinem Fachbereich Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst (AGH) am 26. August im Schloss Langenselbold bei der dritten Auflage der Podiumsdiskussion "Caritas trifft Politik" auf den Grund gehen.
"Die meisten Menschen wünschen sich, in Würde, ohne Schmerzen und in vertrauter Umgebung zu sterben", erklärt Annette Böhmer-Seeliger, Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst (AGH). Die Realität sehe aber oft anders aus. Die Versorgung sterbender Menschen sei an verschiedenen Stellen qualitativ sehr unterschiedlich organisiert. Die gut vernetzte und strukturierte ambulante häusliche Palliativ- und Hospizversorgung sowie die stationären Hospize bieten in unserer Region Angebote mit hohen Qualitätsstandards. Jedoch kann die palliative Versorgung besonders für ältere und pflegebedürftige Menschen, deren letzter Lebensort das Pflegeheim ist, in einigen Einrichtungen schwierig sein: "Es gibt für Pflegeheime keine bundesweite Verpflichtung zur Einrichtung palliativer Versorgungskonzepte", stellt Böhmer-Seeliger fest. Doch genau diese brauche es. Nur durch verbindliche sozialpolitische Regelungen, angemessene Finanzierung und klare rechtliche Rahmenbedingungen kann eine menschenwürdige, professionelle und flächendeckende Versorgung sterbender Menschen in Pflegeheimen gewährleistet werden. "Sterbebegleitung darf kein Zufallsprodukt sein", findet die AGH-Leiterin. Dabei dürfen auch die Rahmenbedingungen von Palliativstationen in Krankenhäusern als weiterem Versorgungsbaustein nicht aus dem Blick geraten.
Grund genug für den Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis, das Thema bei der diesjährigen Podiumsdiskussion "Caritas trifft Politik" einmal genauer in den Blick zu nehmen. "Als Caritas-Verband wollen wir bewusst auf Probleme in unserer Gesellschaft aufmerksam machen und im gemeinsamen Austausch mit Politikerinnen und Politikern nach Lösungsansätzen suchen", erklärt Jochen Honikel, stellvertretender Vorsitzender des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis. Zum dritten Mal lädt der katholische Wohlfahrtverband deshalb am 26. August ab 18 Uhr in den Stucksaal des Schlosses Langenselbold ein und freut sich auf eine rege Diskussion mit Politikern und Gästen. "Wir freuen uns, nach unseren Veranstaltungen zu den Themen Pflegenotstand und Suchtkrankenhilfe auch diesmal wieder ein hochkarätiges Podium für unsere Diskussion begrüßen zu dürfen", so Honikel. Auf diesem sitzen in diesem Jahr: die Landtagsabgeordneten Max Schad (CDU), Dr. Daniela Sommer (SPD), Kathrin Anders (Bündnis 90/Die Grünen) und René Rock (Vizepräsident des Hessischen Landtags, FDP), der Bundestagsabgeordnete Jörg Cezanne (Die Linke) sowie Andreas Hofmann, der Erste Kreisbeigeordnete des Main-Kinzig-Kreises. Annette Böhmer-Seeliger wird mit Eindrücken aus der Praxis in das Thema einleiten und Susanne Simmler, die Landesdirektorin des Landeswohlfahrtverbandes Hessen, stellt das EPP-Konzept (Expertenteam Palliative Pflege) vor. Moderiert wird die Diskussion von Carsten Ullrich. "Es wird sicherlich wieder ein spannender und interessanter Abend", ist Honikel überzeugt und freut sich auf hoffentlich wieder viele Gäste, die gerne auch eigene Fragen in die Diskussion mit einbringen sollen: "Kommen Sie vorbei und diskutieren Sie mit uns", lädt er herzlich ein. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl wird um Anmeldung unter www.eveeno.com/Caritas2025 gebeten.